Esperer: Herr Falkner, Sie sind einer der bekanntesten und wichtigsten Literaten im deutschsprachigen Raum und, wie es sich gehört, mit zahlreichen Preisen geehrt worden. Sie sind vor allem durch Ihre Lyrik, aber auch als Essayist, Herausgeber und Romancier bekannt. Ich habe heute die Ehre und das große Vergnügen, Sie zu Ihrem lyrischen Werk befragen zu können. Lassen Sie mich am Anfang gleich eine sehr persönliche Frage stellen: Was hat Sie bewogen, Gedichte zu schreiben und sie zu veröffentlichen?
Falkner: Ich habe als Jugendlicher viel Baudelaire, Rimbaud und Benn und die englischen und deutschen Romantiker gelesen und bemerkt, dass dies sehr mit meinem Ausdruckswunsch und meinem Drang nach eindringlicher Sprache korrespondierte und an diesem Wunsch und Drang habe ich mich schließlich in die Formen des Gedichts, die mir vorschwebten, emporgehangelt.
Esperer: Sie wurden im mittelfränkischen Schwabach geboren und sind dort und später in Nürnberg aufgewachsen. Soweit ich weiß, haben Sie aber auch Wurzeln im Sudentenland und Ihre Muttersprache war, wenn ich richtig unterrichtet bin, Sudetendeutsch. In Ihrer Lyrik beschäftigen Sie sich ja immer wieder, selbst im allerneusten Band Schorfheide, philosophisch mit dem Phänomen Sprache. Kann es sein, dass Ihre frühe Mehrsprachigkeit, Sie mussten ja spätestens im Kindergartenalter als Zweitsprache Fränkisch und im Schulalter als Drittsprache Hochdeutsch lernen, Sie für Sprache sensibilisiert und interessiert hat?
Falkner: Das ist so leider nicht ganz richtig. Nach Nürnberg kam ich erst während meiner Zeit als Buchhändler und ich selbst habe keine Wurzeln im Sudetenland, Allerdings war meine Mutter von dort und ich habe bei ihren Eltern, (also meinen Großeltern (mütterlicherseits) viel Sudetendeutsch gehört bei den immer recht großen Familientreffen. Naja, und die Sprache ist ja das, wodurch wir wirklich und fassbar in Erscheinung treten, unser optisches Erscheinungsbild ist dagegen flüchtig und viel weniger aufregend. Die Beschäftigung mit dem Phänomen Sprache ist für einen Dichter unabdingbar!
Esperer: Ihre Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, und Sie haben selbst auch lange Zeit in den USA, Großbritannien, Holland und Italien gelebt. Waren diese Auslandserfahrungen für Ihre Ausreifung als Autor wichtig? Haben Sie sich also mit den Leuten über Land und Leute unterhalten können und so Ihr diesbezügliches Weltwissen authentisch erlangt?
Falkner: Ja, diese Auslandsaufenthalte waren für mich von unüberschätzbarer Bedeutung, besonders die in London, und später die in den USA, New York und Los Angeles.
Esperer: Herr Falkner, Sie haben 2013 in einem in Text+Kritik veröffentlichten Essay beanstandet, dass dem zeitgenössischen Literaten die Fähigkeit zum »Inneren Monolog« verloren gegangen sei, dass sein »Sprachmaß heruntergefahren und kontingentiert werde« auf etwas, was Sie als »superkurze Einsatz- und Bereitschaftssprache« bezeichnet haben. Sie haben als eine Folge dieser quasi instantanen Sprechhaltung die Formlosigkeit seiner Sprache benannt. Was bedeutet das übertragen auf die Lyrik? Erklären Sie damit die Tatsache, dass heute praktisch die Mehrzahl der auf den Markt geworfenen Gedichte deswegen formlos gestrickt sind und allzu häufig eigentlich nur über Zeilen gebrochene Prosa sind? Ein Sonett etwa zu komponieren braucht, wie wir wissen Zeit, und eignet sich nicht als lyrisches Reservoir für instantanes Sprechen. Ist die Sprachkontingentierung in kurze Häppchen einer der Gründe, warum in der zeitgenössischen Lyrik so wenig auf klassische Gedichtformen generell zurückgegriffen wird?
Falkner: Nicht verloren gegangen, sondern im Schwinden, im Versiegen begriffen. Das bedeutet, der Dialog mit sich selbst, das innere Selbstgespräch, reißt ab. Das Gedicht aber braucht diese Reflexion, um zu reifen, um in Form zu kommen. Klassische Gedichtformen helfen, müssen aber nicht unbedingt sein. Ich habe, bevor ich meine eigene Sprache fand, ziemlich lange an Sonetten gearbeitet.
Esperer: Ist vielleicht auch ein Grund für diese »Häresie« der Formlosigkeit, die bei den jüngeren Autoren und Autorinnen auffällt, die Tatsache, dass die Lyriker – ich zitiere wieder Gerhard Falkner – »in ihrer Funktion als larvierte Kriegerkaste des Kapitals dazu da sind, Traditionen, Werte und Institutionen aufzubrechen, zu destabilisieren und einzureißen «?
Falkner: Das war nicht exklusiv auf die Lyriker, sondern auf den Künstler bezogen.
Esperer: Das Fehlen eines inneren Monologes, wie Sie es diagnostiziert haben, betrifft ja wohl auch, und vielleicht sogar in erster Linie, den heutigen Literatur- bzw. Lyrik-Rezipienten.
Kann man daraus ableiten, dass die Zeiten für Lyrik ungünstig sind, weil der potentielle Lyrikleser nicht mehr die Ruhe findet, durch die Lektüre zu einem Inneren Monolog finden zu können? Könnte der Lyriker etwas dagegen tun? Hülfe etwa Blurb- oder Flurf-Lyrik?
Falkner: Ob der Lyriker in der Lage ist, gegen irgendetwas irgend etwas zu tun, ist fraglich bis unwahrscheinlich, da es eine beabsichtigte Wirkung implizieren würde, für die das Gedicht
in den entscheidenden Beispielen nicht gerüstet ist. WAS FLURF-LYRIK ist, weiß ich leider nicht. Oder zum Glück.
Esperer: Herr Falkner, Ihre Lyrik ist ja stark philosophisch grundiert. Wie schätzen Sie den Einfluss von Derrida oder Lyotard auf Ihre literarische Arbeit ein?
Falkner: Es waren nicht vorwiegend Derrida oder Lyotard, die mich beeinflusst haben, das waren anfangs eher Roland Barthes und Foucault. Zu Derrida habe ich eher ein gespanntes Verhältnis. (Zuviel Geflunkere!). Ich gebe zu, ich nehme immer nur, was ich gebrauchen kann, und was meiner poetischen Gestaltungsabsicht »einheizt!«
Esperer: Interessant ist ja das romantische Konzept des Schönen, das Ihre Lyrik ganz wesentlich motiviert. Wie halten Sie es da mit Lyotards Dictum, dass die Künste nicht mehr das Schöne, sondern das Erhabenes (sublime) zum Gegenstand haben sollten?
Falkner: Für mich liegen das Sublime und das Schöne sehr nah beieinander, in gegenseitiger Griffweite. Das Erhabene ist ja sozusagen schwieriger als das Schöne. Dieses Dilemma hat die Romantik übersprungen mit dem Postulat:» Der Künstler selbst, nicht die Natur, produziert das Schöne« (Novalis)
Esperer: Teilen Sie die Skepsis der postmodernen Philosophen Metanarrativen gegenüber?
Falkner: Über diese Frage besitze ich zu wenig Kenntnis! Tendenziell neige ich aber dazu, eine vorhandene Skepsis erst mal zu teilen.
Esperer: Herr Falkner, Ihre Gedichte sind – und dies nicht erst seit den in Hölderlin.Reparatur veröffentlichten– romantisch intendiert, um nicht zu sagen grundiert, worauf Sie selbst ja immer wieder hingewiesen haben, und was einem auch beim Close Reading klar wird. Verstehen Sie das Romantische an Ihrer Lyrik als Versuch, in der uns heute umgebenden zunehmend technisierten und virtualisierten Lebenswirklichkeit, das Geheimnis wieder zu entdecken, im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche?
Falkner: Schwierige Frage. Stefan George hat ja mal gesagt, nur durch den Zauber bleibt das Leben wach. Diese Einstellung teile ich. Die romantische Dichtung, die ich als eine höchst differenzierte und geistig komplexe und auch radikale wahrnehme hat immer auch versucht, durch Strategien der Übersteigung die Transzendentalien zu Formen und zum Klingen zu bringen (Beispiel Novalis) Das Schöne, das Gute, das Wahre als Erkenntniswege.
Esperer: Ist Ihre Lyrik auch ein Versuch der Rückgewinnung von so etwas wie Transzendenz in einer durch und durch säkularisierten Epoche?
Falkner: Das überschneidet sich mit der vorherigen Frage. Ich will mich natürlich nicht unbedingt als fanatischen Restaurator darstellen, aber meine Vision beinhaltet in hohem Maße die Idee der Transzendenz, die Rilke ja immer wieder als die “reine Übersteigung” mitgeführt hat. Diese poetische Übersteigung des Trivialen und Banalen kostet viel Kraft und Kunst.
Esperer: Während Sie in Ihren ersten drei Lyrikbänden konsequente Kleinschreibung anwendeten, fällt auf, dass Sie ab Hölderin.Reparatur die Standard-Groß-Klein-Schreibung benutzen. Ähnliches beobachtet man auch bei Monika Rinck, die mit Kleinschreibung begonnen hat, um inzwischen ebenfalls bei Standardschreibweise angelangt zu sein. Welche Gründe hat es bei Ihnen, dass Sie seit 2011 wieder die Klein-Groß-Schreibung benutzen?
Falkner: Am Anfang wollte ich eine Sprache, die ohne Vorschüsse auskommt. Also die Großschreibung der Substantive geben diesen ein Dominanz, die sie in meinen Augen im Gedicht nicht verdienten. Aber dann hatte ich irgendwann den Eindruck, dass das vom Leser nicht nachvollzogen wird und eher spleenig interpretiert wird, also rückte ich davon wieder ab und begab mich in die Hochherrschaftlichkeit der, wie Sie es nennen, Standardsprache.
Esperer: 1993 kam Ihre Abhandlung ÜBER DEN UNWERT DES GEDICHTS heraus, die mich nicht nur formal an Wittgensteins Tractatus logicophilosophicus erinnert. Was war das Motivans zu diesem philosophisch-poetischen Werk?
Falkner: Die Nähe zum Tractatus war gesucht. Ich wollte eine Poetologie schreiben, die den Poststrukturalismus in den Diskurs einarbeitet. Und ich wollte polemisch gegen die Verachtung von Lyrik vorgehen, von der man nicht leben konnte und die die Verlage zunehmend verdrängen wollten aus ihren Programmen, ebenso wie die Feuilletons ihren Abdruck mehr und mehr verschmähten.
Esperer: In dem o.g. Traktat schrieben Sie: »Seine höchste Aufregung und Markanz erreicht das Gedicht ausschließlich in der Hochsprache und in einer verdichteten Lage…«. Hatten Sie zu jener Zeit, die ja literaturgeschichtlich beschrieben werden kann als eine (Übergangs-)Phase des Mischmaschs von unterschiedlichen Schreibweisen, Stilen, Richtungen, Haltungen und Selbstverständnissen, hatten Sie das Gefühl, einer sich breitmachenden »Sprachverhunzung« entgegen steuern zu müssen?
Falkner: Mit dem Begriff der “Sprachverhunzung” bringt man sich arg in Verlegenheit, weil dies von den Schwätzern die “Arbeit an Sprache” genannt wird und ein paar Hochgelobte und Heißgerühmte sich in diesem Schattenreich verbergen.
Esperer: Wie würde Ihre therapeutische Empfehlung heute in Bezug auf Ausflüge in die Gendersprache lauten?
Falkner: Die Gendersprache ist ein vermintes Gelände, das nicht “sachgemäß” zu betreten sofort zum medialen Kollaps des verwegenen Autors führt.
Esperer: Wie sollte der Lyriker sich im Tabugelände der Political Correctness verhalten?
Falkner: Die politische Correctness ist eine Geisel des unabhängigen Denkens. Sie zu verschmähen ist jedenfalls nicht ratsam.
Esperer: Sie beziehen sich, was Ihre Poetologie betrifft, immer wieder auf die Romantik, insbesondere auf die Athenäum-Fragmente von Friedrich Schlegel. Können Sie das ein bisschen erläutern?
Falkner: Ja, vor allen Dingen auf das 116 Athenäum Fragment. Schlegel war ja in Jena zuständig für Vermittlung von Fichte und Kant. Er war darüber hinaus ein genialer Beurteiler der romantischen Dichtung. Er hat in seiner Definition der Universalpoesie erkannt, dass es wichtig ist, die Poetische Sprache mit der Philosophie und den wissenschaftlichen Sprachen zu versöhnen. Damit traf er mitten in meine eigene Ambition. Bei meinem Band Ignatien habe ich umfänglich von den Thesen Schlegels Gebrauch gemacht.
Esperer: Kommen wir nun etwas spezifischer zu Ihrer Lyrik. Ich finde, mit dem Band Hölderlin. Reparatur hat sich im Vergleich zu den vorhergehenden Bänden Ihre lyrische Sprache deutlich gewandelt. Jeder neue Lyrikband hat eine eigene Tonart. Würden Sie dem zustimmen?
Falkner: Ja, dem stimme ich unbedingt zu: weil es meine Absicht ist, für jeden Gedichtband eine andere, „neue“ Sprache zu finden. Tonart wäre, glaube ich, sogar zu wenig gesagt. Der Sprung zwischen den Ignatien und den Schorfheide Gedichten ist ja doch ziemlich groß,- oder weit. Die meisten Dichter bleiben panisch bei dem, wofür sie gelobt wurden, sie werden sich quasi mit jedem Buch immer ähnlicher (Grünbein, Seiler, Kolbe etc.), bis zum Steinerweichen.
Esperer: Ist mein Eindruck, dass sich vor allem seit den Ignatien der Reichtum an intertextuellen Verweisen, in Form von Anspielungen, Zitaten, Halb- und Pseudozitaten im Vergleich zu den vorhergehenden Bänden signifikant gesteigert hat, richtig?
Falkner: Anspielungen, Intertextualitäten, Zitate gibt es viele, das stimmt. Ich mach es, ich kann nicht anders! Sie sollen ein Gedicht nicht bereichern, sie sollen nur Luft (Geist) reinlassen.
Esperer: Ist die Ignatia 3 eine Kritik an der Sprachkritik?
Falkner: Kritik würde ich das nicht nennen. Es ist eher ein Spiel mit allen Mitteln, so eine Art: „Hasch mich, ich bin die Sprache“ aber die einzelnen Spielzüge beanspruchen, für sich genommen, alle „tiefere Bedeutung“.
Esperer: Ist Ignatia 4 eine Kritik an Leslie Fiedlers Philosophie, die sich in seinem Dictum »Cross the border close the gap! « zusammenfassen lässt?
Falkner: An Leslie Fiedler habe ich bei der Komposition der Ignatie Nr 4 nicht gedacht. Diese Diskussion liegt ja zeitlich noch ganz am Rande der 68er, die mir inzwischen nur noch etwas verschwommen im Gedächtnis sind. Obwohl viel »Durchgeknalltes« in dieses schöne Gedicht Eingang gefunden hat. Ich gehöre eben nicht zu den Menschen, mir mein Schicksal nur einzubilden. Immerhin wurden Leslie Fiedlers Ideen schließlich in den USA im Playboy veröffentlicht, was mir bisher nicht gelang.
Esperer: Auch Ignatie 5 scheint mir eine schallende, an Ironie kaum zu überbietende, Kritik an den Poststrukturalisten. Sehe ich das richtig?
Falkner: Die Ignatie 5 verhält sich zum Poststrukturalismus „distanzlos“. Die Ignatien sind ja bipolare Elegien, wo sich zum ergreifenden Ton auch immer wieder die rhapsodische Invektive gesellt, die dann auch in der Tat versucht, sich zu überbieten.
Esperer: Eine ebenso beißende Kritik am Poststrukturalismus scheint mir auch Ignatie 7 zu sein, die mit erfrischender poetischer Fantasie einen bravourösen Kurzstreifzug durch die Philosophiegeschichte gibt. Liege ich da richtig?
Falkner: Die Ignatie 7 ist ja im Grundton eher melancholisch. Bipolar heißt ja für mich, manisch-melancholisch. Den Begriff „depressiv lehne ich in diesem Zusammenhang ab. Der kurze Streifzug durch die Philosophie verdankt sich einer Laune, nachdem es morgens um 8:00 an meiner Wohnung geklopft hatte, aber niemand da war. Diesen Tagesrest habe ich dann verphilosophiert.
Esperer: Kommen Wir nun zu Ihrem neuesten Lyrikband »Schorfheide«. Er ist wiederum in einem ganz eigenen Ton verfasst, den ich beinah ein bisschen melancholisch nennen möchte. Trügt dieser Eindruck?
Falkner: Jetzt kommen sie selbst auf melancholisch! Die Melancholie ist eine erhebliche schöpferische Kraft in der Dichtung, im Gegensatz zur Depression, die nur kalt und unfruchtbar ist. Die englische Romantik ist ohne Melancholie undenkbar! (Keats Shelley). In den Schorfheidegedichten, in denen ich mich »als Landschaft durch die Gegend trage« ist der schwebende Gefühlszustand tatsächlich überwiegend melancholisch.
Esperer: Was hat es damit auf sich, dass jedes der in »Schorfheide« aufgenommene Gedicht denselben Titel, nämlich »Schorfheide«. trägt?
Falkner: Dass alle Gedichte den gleichen Titel tragen, nämlich Schorfheide, verdankt sich meiner Neigung zur Bildenden Kunst und zu konzeptuellen Ideen, die ich seit der Hölderlin
Reparatur immer wieder verwende. Ich wollte die Gedichte durch eine serielle Konzeption enger aneinanderbinden. Der wohl bekannteste serielle Künstler ist wahrscheinlich Andy
Warhol mit seinen »Campbell Soups« oder seinen »Marilyn Monroes«. Die Gedichte zeigen auch immer die gleiche Dose, nämlich die Landschaft und Natur der Schorfheide, die Inhalte bestreiten dann die Momente der Wiederholung und der Variation.
Esperer: Die Schorfheide-Gedichte sind in Natur eingebettete Monologe, die in erster Linie zum Nachdenken über Sprache als Kommunikation einladen, richtig?
Falkner: Richtig!
Esperer: Hat Sie etwa das Fontane-Jubiläumsjahr dazu bewogen, Ihre »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« zu schreiben oder was war die Motivation, noch einmal so weitverzweigt über Sprache nachzudenken?
Falkner: Nein, die Ausflüge in die Schorfheide (und auch die Mark) verdanken sich meinen ornithologischen und botanischen Interessen und meinem Verlangen „nach Himmel“.
Esperer: Welche weiteren lyrischen Projekte haben Sie in der Pipeline?
Falkner: Darüber kann ich leider noch nicht sprechen und worüber man (auch) nichtsprechen kann, darüber soll man schweigen.
Esperer: Womit wir wieder bei Wittgenstein wären. Lieber Herr Falkner, herzlichen Dank für dieses lebhafte Gespräch.