Poetry
YTZHAK LAOR (ISRAEL)
HEBREW TEXT: YTZHAK LAOR (ENGLISH TRANSLATION: H. WAITZMAN, GERMAN TRANSLATION: A. ESPERER)

אין יוֹם הַשָּׁוֶה

להלית, לזכר אבים

 

יֵשׁ רֶגַע כָּזֶה, צֵל עוֹף חוֹלֵף

חוֹבְטוֹת כְּנָפָיו עַל פְּנֵי הַיְּקוּם, הַלֵּב

מַחְסִיר פְּעִימָה, אֵיזוֹ אֵם אֵינָהּ

מַכִּירָה אוֹתוֹ, יֶלֶד נֶעֱלָם

לְרֶגַע בֶּהָמוֹן, אוֹ אָב חוֹזֵר לְבַיִת

רֵיק, וְעַד שֶׁהוּא מוֹצֵא פִּתְקָה „יָצָאנוּ

לַסּוּפֶּר, נַחְזֹר בָּעֶרֶב“, הוּא

מִתְחַלְחֵל, נִתְקָל בְּצַעֲצוּעַ

מְיֻתָּם, קַעֲקוּעַ שֶׁל אָבְדָן

הַגִּעְגּוּעַ, הָרָעָב שֶׁאֵין לוֹ

 

מַשְׂבִּיעַ, הַצָּמָא שֶׁאֵין לוֹ

מַרְוֶה, הַכְּאֵב שֶׁאֵין לוֹ

מְשַׁכֵּךְ, גָּדוֹל תָּמִיד, יוֹתֵר

רָעֵב יוֹתֵר, צָמֵא יוֹתֵר, כּוֹאֵב

יוֹתֵר, וְאֵין לָךְ נֶחָמָה זוּלַת

הַהִינוּמָה שֶׁל הַחִיּוּךְ הַטּוֹב

הַהוּא תָּלוּי כְּמוֹ יָרֵחַ גָּדוֹל

עַל פְּנֵי יַעַר, בְּפַאֲתֵי הַיּוֹם

בִּמְבוֹאוֹת הַלַּיְלָה, עַל קִירוֹת

הָעִיר, בַּמִּדְרָכוֹת הַחַמּוֹת,

בָּאַסְפַלְט המוקא, בִּנְדוּדַי

הַשֵּׁנָה, בַּחֲלוֹמוֹת, בַּבִּעוּתִים

בַּזִּכְרוֹנוֹת הַמְּתוּקִים, הַמְּמָרְרִים

אֶת הַבֶּכִי, הַחִיּוּךְ הַמֵּיטִיב

שֶׁנִּשְׁאַר, בְּלִי פָּנִים, גָּדוֹל

שָׁקוּף, פָּרוּשׂ, בְּלִי גּוּף, זְרִיחָה

בִּקְצֵה הַלַּיְלָה, שֶׁלֹּא יֵלֵךְ, שֶׁלֹּא

יִרְחַק, שֶׁלֹּא יִרְחַק אַף פַּעַם

Not Equinox

To Helit in memory of Aviam

 

There is a moment, shade of a passing bird

its wings fluttering over the cosmos, the heart

misses a beat, what mother doesn’t

know   it, a child is lost

for a minute in a crowd, or a father

returns to an empty home

and before he finds the note that says

“We went shopping, back before dark,”

goes queasy, bumps into an

abandoned toy, token of loss.

 

The longing, the hunger that can’t

be assuaged, the thirst

never slaked, the pain

never eased, always huger,

hungrier, thirstier,

rawer, and no consolation but

the scrim of that fine smile

hung like the moon

over the trees, at day’s edge

at the portal of night, on walls,

the city, on warm sidewalks,

on puked asphalt, in

insomnia, in dreams, in night terrors

in those sweet memories that embitter

tears, the big-hearted smile

without a face, great and

lucid, wide, disembodied, sunrise

at the end of night, Don’t go, don’t

leave, don’t ever depart.

Es gibt keinen Äquinoxtag

Für Helit zur Erinnerung an Aviam

 

Da gibt es einen Moment wie diesen: der Schatten

eines Vogels flattert über das Universum, das Herz

lässt einen Schlag aus, welche Mutter

kennt ihn nicht, ein Kind ist für einen Moment

in der Menge verschwunden, oder ein Vater

kommt zurück in ein leeres Haus und – bis er

die Notiz findet: »Sind im Supermarkt, kommen

abends zurück«, ist er entsetzt, stolpert über ein verwaistes

Spielzeug, Zeichen des Verlusts

 

 

Seine Sehnsucht, sein ungesättigter Hunger,

sein ungestillter Durst, sein ungebremster Schmerz

ist groß, wird immer größer, wird ungestillter,

wird immer schmerzhafter, und du hast keinen Trost

außer den Schleier eines freundlichen Lachens,

das wie ein riesiger Mond über dem Wald hängt,

im Vorort des Tages, in der Vorhalle der Nacht,

auf der Stadtmauer, auf den heißen Trottoirs,

auf dem verdreckten Asphalt, in den Wanderungen

des Jahres, in Träumen, mitunter in süßen Erinnerungen,

die das Weinen verbittern, das wohltuende Lächeln,

das bleibt, ohne Gesicht, durchsichtig, weit

ausgestreckt, körperlos, Sonnenaufgang am Ende

der Nacht, das nicht gehen soll, das nicht fortgehen soll,

das nie verschwinden soll