Adams Äpfel
Den Apfel hat er manchmal satt,
ist ohne Schlange nicht viel wert.
Drum setzte er sich selbst schachmatt,
wenn durch ein grünes Feigenblatt
ihm Evas Garten blieb verwehrt,
der ihn so reich mit Obst beschert.
Schön gewölbt lockt die Zitrone,
duftet wie der Sommer auch.
Beiderseits trägt sie als Krone
feste Spitzen – sogar ohne
einen leichten, kühlen Hauch,
beim Flötenspiel im Nymphenstrauch.
Süßer Saft quillt aus der Pflaume,
wenn er den Stiel in ihr bewegt.
Sie ist geschmückt mit dichtem Flaume
oder liegt ganz nackt im Raume,
wo sie den Appetit anregt,
bis sich die Zunge zu ihr legt.
Leicht gekrümmt wächst die Banane,
damit den besten Punkt sie findet.
Emporgereckt wie eine Fahne,
schmeckt sie so gut mit etwas Sahne,
wenn sie in Schrippen erst verschwindet
und sich mit Lippen eng verbindet.
Gut versteckt bei der Prinzessin
sitzt die Erbse, winzig klein,
behütet in der Schale drin.
Nur nach ihr steht ihm der Sinn.
Feucht schimmert sie im matten Schein,
lädt ihn in ihre Schote ein.
Begehrlich spielt sie mit den Nüssen,
fühlt hungrig sich und sehr erhitzt.
Und träumt von unerhörten Güssen,
die tief im Bauch sie streicheln müssen,
wenn dort, wo sie unendlich schwitzt,
die Kokosmilch dann endlich spritzt.
Beim Pfirsich ist aus Samt die Kerbe
mit ihrer sanften, weichen Haut,
für die auch ich ein bisschen sterbe
und aufs Neue um sie werbe,
wenn mein Auge auf sie schaut,
streckt sich der Ast im Busch zur Braut.
Ganz zum Schluss dann die Melone,
die ich für das Beste halte.
Dazu die weiße Zabaglione,
cremig frisch, nicht von Danone,
zerfließt in ihrer roten Spalte,
verborgen dort im schwarzen Walde