Norbert Autenrieth »Einst und Jetzt«


Einst und Jetzt
Als schwarze Schnabelungeheuer
den Schrecken durch die Straßen trugen,
als Menschen sich mit Geißeln schlugen,
kein Menschenleben war mehr teuer.
Es half kein Beten und kein Flehn´:
Es türmten Leichen sich zu Haufen.
Dann lieber huren oder saufen,
die Welt wird eh´ zugrundegehn´.
Jetzt aber besser Duldsamkeit
In diesen neuen Seuchenzeiten:
keine Exzesse weit und breit.
Nicht Tod und Teufel wolln´ wir reiten,
wir üben uns in Folgsamkeit
und lassen uns gefügig leiten.
Once and now
In times when black-beaked ogres
carried frightful horror through the streets,
when scourges beat human urgent needs,
one beiing‘s life – worth nothing in totals.
No begging or praying was of help;
Lifeless corpses shoveled up in heaps.
Rather fornicate and binge drinkin‘ peaks,
It is anyway – the end of the world.
But now we practice forbearance
In these new epidemic times:
no excesses – stay-home distance.
Not death, nor devil we want to ride with,
we practice gentle obedience
we docilely let us lead with long breathe.